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Dieter Roth

Hannover 1930 - Basel 1998


Am 21. April 1930 wird Karl-Dietrich Roth in Hannover geboren. Er ist der dritte Sohn einer deutsch-schweizerischen Kaufmannsfamilie. Roth besucht die Volks- und Oberschule in Deutschland, anschließend zieht er im Jahr 1943 nach Zürich zu Pflegeeltern. Seine Eltern kommen drei Jahre später nach Zürich nach. Zu diesem Zeitpunkt entstehen seine ersten Radierungen auf Dosenblech sowie seine ersten Ölgemälde und Gedichte. Als Jugendlicher probiert er sich mit Begeisterung in künstlerischen Zeichnungen, Pastelle und Aquarelle aus.
Dieter Roth beendet im Jahr 1951 seine Ausbildung als Werbegrafiker, findet jedoch keine Anstellung und beginnt als freischaffender Künstler zu arbeiten. Zusammen mit Marcel Wyss und Eugen Gomringer gründet Roth 1951 die Zeitschrift "spirale", die zwei Jahre später erstmals erscheint und nach neun Ausgaben im Jahr 1954 eingestellt wird.
Dieter Roth lebt von Dekorationen und Gelegenheitsaufträgen, während er weiter an seinem künstlerischen Oeuvre arbeitet. 1954 entsteht die erste "gebackene Plastik", ein Jahr später experimentiert er in Kopenhagen mit Textilien für Unika-Vaev und ein Jahr später experimentiert er mit Super-8-Filmen.
Im Jahr 1957 zieht er nach Island, noch im selben Jahr heiratet er die Isländerin Sigiour Björnsdóttir, von der sich Roth jedoch im Jahr 1964 jedoch wieder lossagt. In den Jahren 1957 und 1961 werden seine Söhne Karl und Björn geboren. 1959 ist Dieter Roth kurze Zeit in New York und kehrt im Mai des selben Jahres nach Reykjavik zurück. Dort entwickelt der Künstler kinetische Bilder und Plastiken sowie konstruktivistische Stempelbilder und zahlreiche Bücher. Durch die Bekanntschaft mit Jean Tinguely und Daniel Spoerri und der damit entstehenden Nähe zu den Noveaux Réalistes entfernt sich Roth Anfang der 60er Jahre vom Konstruktivismus.
Dieter Roths erste Einzelausstellung findet im September 1964 im Museum College of Art, Philadelphia statt. Erstmals arbeitet der Künstler in seinen Werken mit Schokolade und wird von nun an immer wieder auf organische Materialien zurückgreifen, z.B. bei den Schimmelbildern, den sog. "zerfallobjekten und- bilder" und den "Gewürzbildern". In den folgenden Jahren erhält Dieter Roth zahlreiche Lehraufträge, z.B. in der Architekturabteilung der Yale University, an der Rhode Island School of Design in Providence, an der Watfort School of Art in London und an der Kunstakademie Düsseldorf. Dort wird auf Grund des starken Verwesungsgeruchs seiner Werke das Atelier geräumt und die Arbeiten werden zerstört.
Dieter Roth nimmt im Jahr 1969 an der "documenta 4" und 1977 an der "documenta 7" teil. Dieter Roth zählt nun zu den bedeutendsten zeitgenössischen Künstlern. Es kommt zu einigen Kollaborationen und Happenings mit Künstlerkollegen wie Arnulf Rainer und Richard Hamilton.
Auf der Biennale in Venedig im Jahr 1982 gestaltet Roth den Schweizer Pavillon. Er möchte in seinen Werken nicht das Schöne künstlerisch hervorheben, im Gegenteil, Dieter Roth lehnt in seiner Vorgehensweise jegliche Ästhetik ab. Er spielt mit Ironie, mit Variabilität und Dekonstruktion und experimentiert dabei mit den unterschiedlichsten Materialien und Medien.
Der Künstler Dieter Roth stirbt im Jahr 1998 in Basel.


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